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Jahresplanung: So startest du 2022 endlich durch!

4 min read

Wir schreiben den 23. Januar 2022. Es ist noch nicht zu spät, um sich mal über seine Neujahres-Vorsätze Gedanken zu machen.


Wieso überhaupt Neujahres-Vorsätze?

Es ist natürlich jedem selbst überlassen, sich für das neue Jahr etwas vorzunehmen oder eben nicht. Vielleicht bist du rundum zufrieden mit deinem Leben und es könnte für dich genauso weitergehen. Dann kann ich dich nur ehrlich beglückwünschen und es steht dir frei, den Browser-Tab jetzt zu schließen. 😊

Andernfalls, und ich denke, dass es dir als Leser dieses Beitrags wahrscheinlich genauso geht, besteht eigentlich immer irgendwo im Leben Optimierungsbedarf oder du bist unzufrieden mit gewissen Umständen.

Zugegebenermaßen: Wenn du etwas verändern möchtest, kannst du dies jederzeit tun. Dafür benötigst du keinen Jahreswechsel. Ich persönlich mag jedoch die Vorstellung, in ein neues, nicht vorbelastetes Jahr zu starten.

Dieses Gefühl, ein unbeschriebenes Blatt neu befüllen zu können, hat irgendwie etwas motivierendes. Zudem hilft es mental, mit negativen Erfahrungen des vergangenen Jahres abzuschließen. Es ist wie eine Art Reset und Neustart zugleich.


Träumst du noch oder planst du schon?

Ich will ehrlich zu dir sein: Ich schreibe diese Zeilen nicht aus der Sicht eines Experten. Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, dass ich höchstens Expertenstatus habe, wenn es darum geht, seine Vorsätze nicht in die Tat umzusetzen.

Aus diesem Grund habe ich für dieses Jahr eine andere Herangehensweise gewählt. Bevor ich in die Jahresplanung eingestiegen bin, habe ich zunächst mal meine Planungsweise hinterfragt. Denn die war die letzten Jahre offensichtlich nicht wirklich erfolgsversprechend.

Wenn es dir da ähnlich geht wie mir, kann so eine “Meta-Analyse” sehr hilfreich sein. Dabei kannst du dir z.B. die folgenden Fragen stellen:

  • Wie sahen meine Vorsätze bisher aus?
  • Welche habe ich davon wirklich umgesetzt?
  • Wo bin ich gescheitert und was könnten die Gründe dafür gewesen sein?

Laut einer Studie der University of Scranton erreichen rund 92% aller Menschen ihre Neujahres-Vorsätze nicht. Die Gründe dafür mögen vielschichtig sein, aber ich habe versucht, anhand meines persönlichen Fallbeispiels die entscheidenden Faktoren ausfindig zu machen, in der Hoffnung, 2022 zu einem erfolgreicheren Jahr zu machen.


Don'ts bei der Jahresplanung


1. Zu viel vornehmen

Ja, große Ambitionen zu haben ist erstmal löblich. Aber du kannst nicht alles auf einmal angehen.

“Wir überschätzen meist, was wir in einem Jahr imstande sind zu leisten und unterschätzen dagegen, was wir in 10 Jahren erreichen können.”

~ Tony Robbins

Du hast genug Zeit, glaub mir. Eine unerreichbare Liste an Zielen zu verfolgen, motiviert dich in der Regel nicht, sondern erzeugt nur künstlich Druck und nimmt dir die Leichtigkeit bzw. den Spaß am Prozess.

Ein guter Weg könnte sein, mit dem Lebensbereich zu starten, der dir jetzt am wichtigsten erscheint. Vielleicht ist es an der Zeit, deine körperliche Fitness auf ein anderes Level zu heben oder du siehst es als relevanter an, deine sozialen Beziehungen zu stärken oder dein Business voranzutreiben.

Es ist völlig okay, nicht immer alle Lebensbereiche im Gleichgewicht zu halten. Du kannst deinen Fokus jahres- oder sogar monatsweise verschieben. Du musst nicht alles parallel optimieren.


2. Vorsätze zu vage formulieren

“Ich will in diesem Jahr mehr lesen” oder “Ich will dieses Jahr fitter werden” ist leider zu vage formuliert. Du hast keinerlei Kontrollmöglichkeit, um zu prüfen, ob dein Vorhaben tatsächlich erfolgreich war. Es fehlt eine klare Definition.

Vielleicht hast du schon mal von der Methode gehört, sich “smarte” Ziele zu setzen. Die Abkürzung SMART umfasst die Kriterien, die du bei der Zielsetzung idealerweise berücksichtigen solltest. In diesem Fall hieße das, deine Ziele sollten spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein.

Du kannst dies als Faustregel nutzen, um deine losen Vorsätze in konkrete Ziele zu verwandeln. Aus “Ich will dieses Jahr fitter werden” könnte werden: “Ich werde montags und mittwochs nach der Arbeit für je eine halbe Stunde joggen gehen”. So schaffst du den Übergang von “Dies würde ich gerne erreichen” hin zu “Jenes sollte zu Zeitpunkt X erledigt werden”.


3. Ziele setzen, die außerhalb deiner Kontrolle liegen

Meiner Ansicht nach ist es nicht sonderlich ratsam, sich beispielsweise Follower-Ziele, Leser-Ziele oder Gehaltsziele zu stecken. Es handelt sich bei diesen Dingen nämlich um Ausgänge, die du nicht direkt beeinflussen kannst.

Verstehe mich nicht falsch. Es ist nichts verwerflich daran, konkrete Vorstellungen in diesen Gebieten zu haben. Das passiert zu einem gewissen Grad wahrscheinlich sogar automatisch. Ich sehe es nur als sinnvoller an, sich auf die Dinge zu fokussieren, die in deiner Kontrolle liegen.

Wenn du z.B. Angestellter bist und einen bestimmten Gehaltswunsch hast, würde ich mir Ziele setzen, welche die Erfüllung dieses Gehaltswunsches wahrscheinlicher machen. Alles weitere liegt dann nicht mehr wirklich in deiner Macht.

Das könnte so etwas sein wie: “Ich werde dieses Jahr Fortbildungen in den Themen X und Y machen” oder “Ich werde meine Softskills bzgl. Produktivität, Arbeitsmoral und Mitarbeiterführung verbessern, indem ich Buch Z lese”. Eine Leitfrage, die hier Abhilfe schaffen kann: “Liegt das Ziel in meiner Kontrolle und unterstützt eine Zielsetzung mich in diesem Vorhaben?”

Auch der zweite Part dieser Frage ist entscheidend. Wie bereits erwähnt, können zu hoch angesetzte Ziele demotivieren oder eine Zielsetzung könnte deine Kreativität einschränken, da du dich zu sehr auf den bestimmten Ausgang einer Situation versteifst. Bedenke also, dass Ziele nicht immer hilfreich sind und du sie gut überlegt einsetzen solltest.


4. Anderen von deinen Zielen erzählen

Meist wird leider nur die eine Seite beleuchtet. Ich habe schon häufig den Ratschlag gehört, man solle seine Ziele und Träume so vielen Personen wie möglich erzählen, um so den sozialen Druck und damit die Erfolgschancen zu erhöhen.

Das ist meiner Meinung nach aber nicht zwangsläufig der Fall. Erstens, so hart das klingt, interessiert sich der Großteil kein bisschen für deine Ziele und wird dementsprechend auch nicht nachprüfen, ob du sie erreichst. Das entkräftet das Argument des sozialen Drucks schon mal etwas.

Zweitens, selbst wenn du auf diese Weise sozialen Druck erzeugen kannst, ist dies nicht unbedingt positiv. Es kommt darauf an, wie du mit dem Druck umgehst und das unterscheidet sich womöglich je nach Persönlichkeitstyp.

Und zu guter Letzt: Meiner Auffassung nach nimmt es dem Prozess etwas die Magie, wenn du deine Ziele komplett offenlegst. Du erwartest bereits Applaus für dein Vorhaben, ohne etwas umgesetzt zu haben. Das kann in dir schon genügend Glücksgefühle auslösen, dass der tatsächliche “Gang des Weges” nebensächlich wird.

Überlege dir also gut, ob und welche Ziele du preisgibst. Einen Trainingspartner zu haben, der dasselbe Fitness-Ziel verfolgt könnte beispielsweise sehr motivierend wirken, während es hingegen andere Ziele gibt, die du vielleicht besser für dich behältst, um die Erfolgschancen zu erhöhen. Wähle weise.


Fazit

Um es mal auf den Punkt zu bringen, gibt es eigentlich nur einen entscheidenden Faktor, der dafür verantwortlich ist, ob du deine Ziele erreichst oder nicht: Gelingt es dir, Ziele zu formulieren, die in deiner Kontrolle liegen, diese Ziele in konkrete Schritte herunterzubrechen und letztendlich diese Schritte konsequent zu gehen.

Wie du dieses Kunststück am besten meisterst, wirst du selbst am besten wissen, aber ich hoffe, dass einige der oben genannten Impulse, dir dabei helfen werden, zumindest gewisse Fehler nicht zu machen, die mir bisher unterlaufen sind. Du und ich werden dann jeweils am Ende des Jahres sehen, was es gebracht hat. 😉